Vor etwa einem Jahr, es war nun schon eine ganze Weile Corona, haben sich Ingo Bartsch und ich zusammengesetzt. Seit 2018 betreiben wir mit „die Leselampe“ eine eigene Lesebühne in Mainz und bieten dem fortgeschrittenen Literatur-Nachwuchs eine Bühne. Da diese für den Moment allerdings ruhen musste, überlegten wir, wie wir die literarische Szene trotz Abstand und Maskenpflicht bespielen könnten. Online-Lesungen waren zwar nett, aber ohne Förderung war nach drei Ausgaben schnell Schluss. Irgendetwas Handfestes musste her, weitreichend und überdauernd. Ein Magazin muss her, sagten wir uns. Denn was ist schließlich Überdauernder als Papier?
Eine Liste mit möglichen Autor:innen war schnell erstellt. Das Magazin sollte die ersten drei Jahre Leselampe widerspiegeln, eine Auswahl und Bandbreite an literarischen Genres und Gattungen zeigen und unsere Schäfchen im Rhein-Main-Gebiet pushen. Und super aussehen sollte es natürlich auch noch. Ich schrieb direkt Paul Schmidt an, der 2019 einige meiner Kurzgeschichten als Kunstprojekt illustriert und in limitierter Auflage gebunden hatte. Die Zusage kam, check. Dann ersuchten wir Förderung. Die Absage kam, Mist. Trotzdem. Also legten wir auf eigene Faust los, Paul bekam die Schlagworte „Dorett Bar“, „retro“ und „cool“ mit auf den Weg. Sein erster Entwurf bot auch schon den passenden Namen für unser Magazin: LAMPENFIEBER. Und weil wir eine ganze Reihe an Ausgaben geplant hatten, musste natürlich „Vol. 1“ dazu. Bis hier hin spitze!
Nun vergingen Weihnachten, Ostern und diverse andere Feiertage und Sonnenwendfeste und die Texte der Autor:innen langen auf unseren Schreibtischen. Knapp ein Jahr später waren wir irgendwie immer noch nicht weiter und Corona immer noch da. Es ist einfach… viel passiert, I guess? Jetzt aber, sagten wir uns. Ich rufe dich an, du rufst mich an und wir Drucken das Ding. Nach einer halben Stunde war der Auftrag gesendet und die Bestätigung da. Vier Tage später klingelte der Paketbote und stellte 100 Exemplare LAMPENFIEBER vor meiner Haustür ab, noch warm von der Druckerpresse. Es ist endlich da, unser Leselampen-Magazin mit sechs wundervollen Autor:innen, einem grandiosen Design und vor allem ganz viel Literatur.
Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an unsere Autor:innen Julia Weber, Dietmar Gaumann, D.G.M. Berg, Miriam Spies, Freddy Mork, Leonie Höckbert und Patrick Lameli. Paul Schmidt bekommt das Designsternchen verliehen.
Und jetzt seid ihr dran: Kommt gerne zur nächsten Leselampe am 26. September und sichert euch euer Exemplar oder schreibt einfach eine Mail an die.leselampe.mainz@gmail.com. Das Stück kostet 3 €, falls ihr nicht in Mainz wohnt kommen noch 1,55 € Versand dazu.