Was bedeutet Heimat für mich? Und wo komme ich eigentlich her? Diesen hochphilosophischen Fragen widmet sich Mainz zum „Bundesweiten Vorlesetag“ mit vielen Aktionen in der ganzen Stadt. Und weil das so schön und so wichtig ist, wurde der „Tag“ gleich auf ein „verlängertes Wochenende“ ausgeweitet. Vom 17. bis zum 20. November kann man an vielen Mainzer Ecken einfach mal stehen bleiben und zuhören. Hier gibt’s eine Übersicht über die Tageshighlights:
Donnerstag, 17. November
Zum Start der Vorlesetage gibt es gleich mal ein bisschen Mundart auf die Ohren, für alle, die Mainz ihre Heimat nennen. Ab 16 Uhr kann Heide-Marie Vonderheit im Rathaus Bretzenheim „Babbele wie om de Schnabbel gewachse is“. Ab 18 Uhr liest dann der Ober-Mainzer Ebling aus Henning Sußebachs „Die große Welt gleich nebenan. Expeditionen in den deutschen Alltag“ im Cuvée 2016 und eröffnet damit die große Thematik der „Heimat“.
Freitag, 18. November
Am Freitag geht es dann gleich vormittags weiter, unter anderem mit einem großen Vorlesezelt im Gutenberg-Museum. Jeweils um 9 Uhr, 10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr, 13.30 Uhr und 14.30 Uhr lesen etwa Kulturdezernentin Marianne Grosse oder Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig Geschichten über Heimat vor. Das kann besonders für die kleinen Zuhörer interessant sein, denn zwischendurch darf immer mal wieder gedruckt werden. Um 10 Uhr liest dann Felicitas Pommerening ihre Kurzgeschichte „Modus nah“ aus der Anthologie „Fremdsein“ im Schloss-Gymnasium und ab 15 Uhr gibt es 17 historische Kurzkrimis aus Rheinhessen, inklusive Führung, im Landesmuseum Mainz zu hören. Eine halbe Stunde später, um 15.30 Uhr, gibt es dann ein ganz besonderes Schmankerl. In der Stadtteilbücherei Gonsenheim wird unter dem Titel „Zuhause kann überall sein“ ein japanisches Bilderbuchtheater aufgeführt. Wer es an diesem Tag nicht nach Gonsenheim schafft, der hat Glück, denn das Theater tingelt an den folgenden Tagen noch durch die Büchereien in Weisenau, Mombach und Hechtsheim. Und weil man von all dem Zuhören bestimmt Hunger bekommt, sollte man auf einen Abstecher in die dicke lilli, gutes kind nicht verzichten. Hier geht es ab 19.30 Uhr auf literarische und kulinarische Heimatreise.
Samstag, 19. November
Auch am Samstag gibt es keine Verschnaufpause, denn hier ergänzen sich die Vorlesetage wunderbar mit der 17. Mainzer Büchermesse im Rathaus. Fastnachtlich um 11 Uhr liest 05er-Stadionsprecher Klaus Hafner von einem neuen Abenteuer der Drei ???, die auf ihrer Suche nach der gestohlenen Meisterschale auch durch Mainz kommen. Passend zur Letterwald’schen Anna Seghers-Themenwoche gibt es um 14 Uhr eine Stadtführung zu der berühmten Autorin, inklusive Lesungen aus „Das siebte Kreuz“ und „Der Ausflug der toten Mädchen„. Treffpunkt ist die Dominformation am Marktplatz. Und ab 18 Uhr heißt es wieder Bühne frei für Schreibtalente, denn die Textbühne Mainz hat einen Slot auf der Lesebühne im Rathaus. Mit einem kleinen Programm werden ehemalige Autoren der Textbühne ihre besten Werke vortragen, untermalt von einem musikalischen Act der Superlative.
Sonntag, 20. November
Der Sonntag klingt dann gediegen aus, unter anderem mit „Romeo und Julia … von Gonsenheim und Finthen“ – vorgetragen von Hermann-Dieter Müller gibt es ab 14 Uhr Neues und Altes aus dem „schönsten Vorort von Mainz“. Um 16 Uhr betritt dann erneut Felicitas Pommerening die Bildfläche und stellt mit Illustrator Juan Luis Duran Benjumeda erste Bilder ihres Kinderbuchprojektes vor und erklären, was es mit den „Löffel-Ball-Stock-Teddy-Dingen“ auf sich hat. Und wer dann noch zuhören kann, dem sei das Menü des Lyriklabors der Johannes Gutenberg-Universität empfohlen. Ab 19 Uhr kochen sie im Inside Möbel & Accessoires (Klarastraße 10) ihr eigenes Süppchen und verbacken Altbekanntes mit eigenen Kreationen.
Mainz liest kunterbunt und hat für jede Alters- und Interessengruppe die passende Lesung parat. Hier gibt’s das komplette Programm zum Schmökern, man sieht sich bestimmt auf der ein oder anderen Veranstaltung 🙂
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