Als ich die Aktion „Lesetipps für den Winter“ auf Madlens Blog Meine Welt voller Welten und Tanjas Blog Der Duft von Büchern und Kaffee gesehen hatte, musste ich nicht lange überlegen, welches Buch ich denn vorstellen möchte. Im letzten Jahr war ich so begeistert von Petra Hartliebs „Meine wundervolle Buchhandlung“, dass ich mir im Oktober gleich ihr neuestes Buch zugelegt habe. „Ein Winter in Wien“ ist eine zauberhafte Geschichte, die sich mit Hut und Handmuff am besten liest, denn sie entführt den Leser direkt ins Wien der Jahrhundertwende.
Es beginnt mit Schnee, viel Schnee, als sich das neue Kindermädchen Marie auf den Weg in die Buchhandlung machen darf. Dort soll sie eine Bestellung für ihren Hausherren, Doktor Schnitzler, abholen und gerät prompt dem netten, jungen Buchhändler Oskar ins Visier. Man unterhält sich nett, tauscht Wiener Schmäh aus und dann wird auch noch die Adresse des Doktors verraten. Wie es weitergeht, ist kein Geheimnis und Marie muss sich fortan nicht nur mit den Launen der Hausherrin herumärgern, sondern nutzt auch jede Gelegenheit, mit den Kindern Heini und Lili vor die Tür zu gehen und rein zufällig der Buchhandlung samt Oskar einen Besuch abzustatten. Als bei einem ihrer Ausflüge aber Heini verschwindet, traut sie sich nicht mehr nach Hause und läuft tagelang durch das verschneite Wien auf der Suche nach dem kleinen Jungen…
Zugegeben, die Handlung des Romans ist nicht sonderlich spektakulär. Nichtsdestotrotz strahlt er so eine Herzlichkeit und Liebe zum Detail aus, dass man ihn einfach verschlingen muss. Verortet im historischen Wien, kann man mit der Protagonistin ganze Straßenzüge abgehen und fühlt sich sofort heimisch in der Hauptstadt des Kaiserreichs. Der Erzählstrang um den Autor und Dramatiker Arthur Schnitzler gibt einen wunderbaren Einblick in das Familienleben eines Intellektuellen und natürlich spielt auch die Buchhandlung in Hartliebs Roman wieder eine besondere Rolle.
Wer sein Herz in Wien verloren hat und sein Leben im Jugendstil zu führen pflegt, für den ist dieses Buch genau das Richtige. Und die 173 Seiten lassen sich zudem locker an einem molligen Abend vor dem Kamin weglesen 🙂
Hallo Sarah,
vielen Dank, dass du bei unserer Aktion mitgemacht hast. Dein Wintertipp gefällt mir sehr. Ich habe vor wenigen Jahren meinen ersten Urlaub in Wien verbracht und hatte beim Lesen deiner Worte direkt Bilder vor Augen.
173 Seiten sind nicht viel, aber ich finde, gerade, wenn die Handlung nicht allzu viel hergibt und man einfach nur in die Welt eintauchen und mit den Protagonisten eine kleine Reise durchs verschneite Wien unternehmen will, ist diese Dicke nahezu perfekt. Deinen Buchtipp werde ich mir notieren.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Sarah,
wie schön, dass du auch bei den Winter-Empfehlungen mit eingestiegen bist. So wie ich das bisher mitbekommen habe, hat es dir diese Autorin ja richtig angetan. Ich finde ja, dass es glatt eine Kunst ist, auch mit wenig Handlung den Leser vollkommen zu verzaubern. Dieser Autorin scheint genau das bei dir gelungen zu sein. Dankeschön für die tolle Empfehlung! Ich werde sie mir ebenfalls notieren. ♥
Ganz liebe Grüße
Leni =)