Das Open Ohr-Festival auf der Zitadelle bietet nicht nur musikalische Acts für jeden Geschmack, auch Lesefreunde können am Pfingstwochenende vom 13. bis 16. Mai voll auf ihre Kosten kommen.
Am Samstag um 13 Uhr liest Daniel Friedl, Ensemblemitglied am Staatstheater Mainz, aus Andreas Maiers Roman „Der Ort“. Im vierten Teil der großen ‚Heimat‘-Saga entführt der Autor in ein kleines Dorf in der Wetterau, das vollgestopft mit den alltäglichen Problemen eines Teenagers zu sein scheint: Liebe, Selbstmord und eben auch die Frage nach Herkunft und Heimat.
Das literarische Highlight des Festivals ist aber sicherlich der Poetry Slam am Sonntag um 12 Uhr beim Drususstein. Unter dem Motto Dead or Alive schlüpfen Schauspieler des Mainzer Staatstheaters in die Rollen toter Dichter und rezitieren aus deren umfassendem Werk. Auf der lebendigen Seite wiederum stehen Felix Lobrecht und Anke Fuchs und geben ihre besten Texte und Gedanken zum heimatlichen Thema wider. Das Resultat ist ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod, bewaffnet mit scharfer Zunge und schneidendem Papier. Die Moderation übernimmt Jana Heinicke, die Gründerin des Puppetry Slam Berlin.
Zum Abschluss findet auf der Mauer am Montag um 12.30 Uhr noch eine Lesung mit anschließendem Gespräch von Jana Heinicke mit Dr. Martin Knechtges (Herausgeber der FUGE) statt. Hier wird der Begriff „Heimat“ näher beleuchtet und von Kindheit über Sehnsucht verschiedenen Begriffen entgegengesetzt.
Wem also schon die Ohren klingeln von zu viel steiler Musik, der kann sich an diesem drei Terminen den ruhigen Künsten zuwenden und ein wenig den Worten überregionaler Autoren zum Thema „Heimat“ lauschen. Das volle Programm sowie weitere Infos gibt’s unter www.openohr.de.