Seit ein paar Monaten schon lebe ich in meiner Jogginghose. Sie ist morgens das Erste, was ich anziehe und abends das Letzte, was auf den Klamottenstuhl im Schlafzimmer fliegt. Sie ist immer da, und wenn ihr mich auf dem Bildschirm bei einem digitalen Treffen seht, könnt ihr euch sicher sein, dass, sobald die Tischkante aufhört, nur noch Jogginghose kommt. Und Birkenstocks mit Schafmuster.
Miriam Spies blickt in ihrem Fotoprojekt künstler:krisen:künstler hinter die Kulissen. Sie zeigt Mainzer Kunst- und Kulturschaffende bei der Arbeit. Momentan. Denn eigentlich sind es die Bühnen dieser Stadt, auf denen wir normalerweise zu finden sind. Literatur, Theater, bildende Kunst oder Musik – all das pausiert seit Monaten im öffentlichen Leben. Stattdessen Homeoffice, falls das überhaupt möglich ist. Im Bild seht ihr mich deshalb im zurzeit natürlichen Habitat: vor dem Laptop sitzend, mit Mikrofon und kritischem Blick. Obbe hui, unne pfui – wie man bei uns sagt.
Ich freue mich sehr, bei diesem tollen Projekt dabei zu sein und als Mainzer Kulturschaffende wahrgenommen zu werden. Schreiben klappt ganz gut, so wie es ist. Mittlerweile. Aber auftreten, Lesungen organisieren, moderieren – das fehlt und wäre gerade in der jetzigen Zeit unheimlich wichtig. Denn ohne uns wird es still.
Auf Miriams Website www.miriam-spies.de/fotos sowie auf ihren Social Media-Kanälen könnt ihr euch die ganze Bilderstrecke ansehen. Sobald eine Ausstellung geplant ist, erfahrt ihr es ebenfalls dort zuerst.